History of Kleinkreuzer Heleni

Überführung 2019, rund Rügen 2021

Seddinsee-Stetiner Haff 18.04.- 20.04.2019

Nun war es endlich soweit. Das große Abenteuer Ostsee sollte mit der Überführung des Bootes über Wasser
beginnen. Geplant waren 3 Tage über Wannsee, Oder-Havel-Kanal, Oder - ins Stettiner Haff.
Dieser Plan mußte kurzfristig verworfen werden, da ein Bombenfund an der Lehnitzer Schleuse und die damit
verbundene Sperrung des Oder-Havel-Kanals alles zunichte machte.
Jedoch viele Wege führen nach Rom (Ueckermuende). Die Alternative hieß: Oder-Spree-Kanal!
Praktischerweise fängt dieser gleich an meinem Heimatsee an und führt ebenfalls zur Oder- nur eben mit einem Umweg von ca. 50km und des Risiko`s, im oberen flachen Oderbereich auf Grund zu laufen.
Der Pegel war bereits zu so früher Jahreszeit extrem Niedrig. Die flachsten Stellen wurden mit nur noch 0,80m angegeben. Ziehe ich Schwert und Ruderpinne hoch, reichen mir 0,55m...

Erste Etappe:

Für den ersten Tag war die Schleuse Eisenhüttenstadt geplant. Ca.85km und insgesamt maximal 4 Schleusen.
Früh um 7.15Uhr wurde der Anker gelichtet und bei Sonnenaufgang der Motor gestartet. Die kommenden 3 Tage waren sonniges und trockenes Wetter vorhergesagt. Proviant hatten wir gebunkert und auch sonst war das Boot optimal vorbereitet. Erste Schleuse Wernsdorf kam bereits nach 30min in Sicht.




Weitere 30min später waren wir schon durchgeschleust- es war sonst keiner auf dem Wasser. Ach doch- ein weiterer Segler wagte die gleiche Tour wie wir! Er startete bereits sehr zeitig, so daß Er uns immer 2-3h voraus war. Wir waren in Kontakt miteinander und konnten uns wichtige Informationen zu Tiefgang, Schleusenzeiten etc. austauschen. Damit es auf dem Kanal nicht langweilig wurde, kamen noch 2 weitere Schleusen auf uns zu, welche ebenfalls ohne nennenswerte Wartezeiten und mit freundlichen Schleusenwärtern flott durchfahren wurden.







Bis auf ein paar einzelne Behausungen gab es entlang des Kanals nur die pure Natur. An den Ufern sah man die Spuren der Biber an den angenagten Bäumen, Fischreier glitten über das Wasser und ab und zu sprang auch mal ein Fisch an die Oberfläche. Mein Partner hatte seine Angel dabei und versuchte uns einen frischen Fisch für`s Abendbrot zu fangen, aber das ist leider nicht gelungen. Entweder waren wir zu schnell, oder die Fische einfach zu faul den Köder zu fangen.




Die idyllische Ruhe (bis auf das monotone Brummen unseres Motors) wurde nicht unterbrochen- stundenlang. Nicht einmal von anderen Booten, es kam uns niemand entgegen!
Zum Ende des Tages näherten sich dann die schemenhaften Umrisse rostiger Fragmente längst vergangener Zeiten: Eisenhüttenstadt! Wie der Name schon verrät, gibt es hier ein großes Werk zur Verarbeitung und Herstellung von Eisen und Stahl.








Zu Glanzzeiten in den frühen 80ìgern werkelten hier bis zu 16.000 Beschäftigte- heute sind davon noch ca.3000
übriggeblieben. Als wir an den ruinenartig anmutenden Gebäuden vorbeiglitten, hörte man nur vereinzelt Geräusche die nach Aktivitäten, oder auch nur nach Leben klangen. Man hatte eher das Gefühl von einer Endzeitstimmung a la " the day after.."
Naja, auch Eisenhüttenstadt hatte schon bessere Tage gesehen. Von den einst über 50.000 Einwohnern halten heute nur noch ca.25.000 die Stellung- Tendenz abnehmend.
Kurz vor der letzten Schleuse kam der MotorYachtClub Eisenhüttenstadt, welcher unser Zielpunkt des ersten Tages sein sollte. Die Einfahrt war recht schmal und das Rumpeln unter der Ruderpinne sagte uns, daß es dort auch recht flach war!
Einmal im Hafen drin, kamen dort recht ansehnliche Motoryachten zum Vorschein, welche fein säuberlich rechts und links entlang des Ufers befestigt waren. Am Ende der Steganlage gab es auch noch einen freien Platz, welcher überaus passend für unsere kleine Segelyacht geeignet schien. Der Hafenmeister sah uns bereits einlaufen und wies uns auch gleich auf besagtes Plätzchen.
Einmal festgemacht, kam Er uns redselig entgegen und freute sich, an diesen Abend nicht mehr alleine zu sein. Seine gute Laune war dem augenscheinlich fortgeschrittenem Konsum alkoholischer Durstlöscher zu verdanken. Ein echtes ostdeutsches Unikat, bei dem- passend zum Eindruck der ganzen Stadt- die Zeit vor 30 Jahren stehengeblieben schien.
Bevor Er sich mit uns ins Hafenmeisterbüro begab, wurde erst einmal zur Begrüßung eine kräftige "Mischung" vorbereitet, um gleich darauf auf "Ex" wieder geleert zu werden! Alles freundlich und easy und der Hinweis auf ein bekanntes fastfood Etablissement nur 300m entfernt, gab es gratis obendrauf.
Der erste Tag neigte sich dem Ende..

Zweite Etappe:

Geplant waren ca.125km, bis auf Höhe Hohensaaten, oder bei optimalen Bedingungen auch noch etwas weiter.
Leider öffnete die Schleuse Eisenhüttenstadt erstmalig Ihre Tore erst um 8.30 Uhr, so daß wir unverhofft zum Ausschlafen gezwungen wurden. Da blieb sogar noch Zeit für lecker Käffchen mit Toast vor dem letzten Schleusengang auf dem Weg zum Stettiner Haff.




Die Schleuse hatte es jedoch in sich. Nie zuvor hatte ich ein größeres Monstrum auf Binnengewässern gesehen!
Zwei riesige Kammern ( 127m lang, 12m breit ), in denen wir bis zu 14m in die Tiefe geschickt wurden. Einmal abgeschleust kam man sich vor, wie in einem U-Boot Bunker vor La Rochelle 1943. Hätte mich nicht gewundert, wenn neben uns plötzlich Herr Kaleu mit U96 aufgetaucht wäre.






Tatsächlich ist die Schleuse ein Monument aus den späten 1920er Zeiten und seither praktisch unverändert.
Wir waren das einzige Boot im Schleusenschacht...
Das ganze prozedere Dauerte mehr als eine Stunde, da wir auf einen weiteren Schleuser warten mußten, der in der Nebenkammer mit geschleust wurde.
Als wir die Schleusentore verließen, war das wie ein Tor zu einer neuen Welt. An den Ufern bis zur Odermündung zeigten sich plötzlich moderne Häuser in angenehmer Umgebung. Fürstenberg- die ursprüngliche Stadt, welche 1951 in Eisenhüttenstadt einverleibt wurde.
Die Oder präsentierte sich dann bei herrlich wärmenden Sonnenstrahlen in Ihrer ganzen Pracht und mit einer Strömung von ca.2-3km/h. Das sollte uns einen schönen Schub geben. Wir fuhren dann auch mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6-7Knoten Stromabwärts, immer auf die Fahrrinne achtend. Für die nächsten 70km war extremes Flachwasser vorhergesagt. Nicht selten warnte uns das Echolot auf eine Tiefe von nur noch 1m und weniger. Meine Ruderpinne ging bis auf 0,90m.
Das war manchmal zu viel und wir mußten Sie hochklappen, um Grundberührung zu vermeiden.
Da meldete sich unser Wegbegleiter, welcher bereits einige Stunden voraus war. Er war aufgelaufen!
Saß auf steinigem Grund richtig fest und kam aus eigener Kraft nicht mehr frei. Bei 0,80m und etwas zu dicht unter Land war Schluß für seinen Backdecker. Wir waren noch weit entfernt und konnten mit unserem kleinen 5PS Außenborder leider auch nicht wirklich helfen. Nach einigen Stunden kamen wir beim havarierten Segler an und konnten erleichtert sehen, wie ein flach gehendes Motorschiff vom Binnenwasseramt sich langsam herantastete.
Mit erleichtertem Gewissen konnten wir unsere Fahrt fortsetzen und wünschten unseren Mitstreitern noch eine gute Weiterfahrt.
Die Oder wurde langsam breiter und bis auf vereinzelte Angler an beiden Seiten der Ufer, waren keine Behausungen zu sehen. Uns kamen auch keine Boote entgegen. Nur selten wurde die Einsamkeit der Natur durch eine Brücke, oder eine Kleinstadt unterbrochen.






Unter Deck, während ich das Mittagessen zubereitete, wummerte mir das beruhigende brummen des Motors entgegen. Durch den Bootsrumpf verstärkte sich das Geräusch unter Deck noch. Plötzlich hatte ich wieder das Bild vom schlafenden Johann vor meinen Augen. Ja, genau der Johann, welcher als Maschinist auf U96 zwischen den klappernden Ventilen seines Schiffsdiesels auf eine schmierige Decke mit Maulschlüssel in der Hand, friedlich vor sich hinschlummerte. Irgendwie scheint mich dieser Film geprägt zu haben, daß mir regelmäßig Vergleiche daraus einfallen.
Im weiteren Verlauf der Fahrt gab es keine bösen Überraschungen mehr. Unser Ziel-Schleuse Hohensaaten- war nicht mehr weit und unser Mitstreiter mit seinem historischen Holzsegler war schon wieder dicht  hinter uns.


Die Sonne neigte sich langsam dem Horzont entgegen.





Endstation der 2.Etappe- Anliegersteg vor der Schleuse Hohensaaten. Kurze Zeit später kam unser
Weggefährte und machte neben uns fest. Anschließend haben wir noch gemütlich beim Anlegerbier
den Tag revue passieren lassen.

Dritte Etappe:

Der dritte Tag sollte uns bis zum Endziel Ueckermuende bringen. Da lagen noch 155km vor uns!
Also hieß es früh aufstehen. Um 7.00Uhr startete der Motor und die Oder begrüßte uns mit eisigen Temperaturen von 0°C und einer dicken Nebelbank.



Mitten im Strom fahrend, konnten wir kaum die Ufer erkennen. Mit jeder weiteren Stunde hatte dann die aufgehende Sonne genug Kraft, um die Nebelschwaden zu vertreiben. Auch das Thermometer kletterte langsam in den zweistelligen Bereich. Zusammen mit einem heißen Kaffee kam wieder Leben in unsere klammen Glieder.



Die Tour verlief reibungslos. Inzwischen waren wir auch gut eingespielt und der Motor summte bei 6,7Knoten Marschfahrt seine zuverlässige Melodie.



Letzter Hotspot vor dem Haff war Stettin. Kilometerlange Hafenanlagen, Brücken und Seitenkanäle.
Jedoch, von der Stadt selbst war wenig zu sehen. Die eigentliche City liegt verborgen hinter Hügeln auf der westlichen Seite des Flusses.


Unser Wegbegleiter bog hier in eine Yachtwerft ein, um seinen Bootsrumpf auf Schäden zu überprüfen und seinen Mast setzen zu lassen. Wir konnten unsere Reise fortsetzen und während der Fahrt unseren Mast stellen.
Das lief mit der Mastlegevorrichtung problemlos ab. Innerhalb von 15min war der Mast gestellt und die Segelgarderobe ready for sail!
Am Ende der Stadt öffnete sich dann die Oder in einem weiten Trichter zum Stettiner Haff. Voller Vorfreude auf einen schönen Endspurt unter Segeln wollte ich schon den Motor drosseln und Ihn in den Feierabend schicken. Daraus wurde leider erstmal nix. Eine kräftige Briese mit ca. 6Bft. wehte uns dierkt auf die Nase! Dazu kam noch eine unangenehme 1,5m hohe Hackwelle- natürlich auch direkt von vorn.
Anstatt den Motor zu drosseln, mußte ich nun eher aufdrehen, damit wir überhaupt noch vom Fleck kamen! Glücklicherweise schob uns der kleine Quirl weiterhin nach vorn, nur die Geschwindigkeit ließ etwas nach.
Da das Haff in Ufernähe recht flach ist, mußten wir uns erst einmal in der Nähe des Fahrwassers aufhalten. Ein dicker Ozeanfrachter kam uns entgegen und schickte uns seine mächtige Heckwelle herüber.



Der Ritt über die fast 4m hohen Wellen war schon mal ein Vorgeschmack auf die große See. Der Bug zeigte kurzzeitig gen Himmel und wir mußten uns gut festhalten, um nicht rücklings über Bord geschmissen zu werden. Nach einigen Kilometern konnte ich meinen Kurs auf Nordwest ändern und die Fahrrine verlassen. Jetzt kam der Wind mehr von Steuerbord und wir konnten Segel setzen. Da es immer noch kräftig wehte, kam nur die Fock zum Einsatz. Die schob uns ohne Motor immer noch mit 5Knoten über die See.



Leider wurde die Zeit etwas knapp. Die Sonne wanderte bereits gen Horizont und wir hatten noch einige Meilen vor uns. Also schaltete ich den AB wieder zu, um unsere Geschwindigkeit zu erhöhen. Das klappte jetzt prima. Kombiniert mit Fock marschierten wir stabil mit 7Knoten durch die Wellen.
Einfahrt Ueckermuende erreichten wir kurz nach 19.00Uhr- um 19.30Uhr kamen wir in der Lagunenstadt an und machten unser Boot am Kai fest. Wieder einmal eine Punktlandung! Zum Abend gab es dann Rührei mit Würstchen und leckeren Portwein aus der Bordküche. Bis die Lichter ausgingen dauerte es dann auch nicht mehr lange. Die letzte Etappe hatte es in sich und die Müdigkeit besiegte uns noch vor 10.00Uhr.



Am nächsten Morgen wurden wir vom Hafenmeister mit leckeren Frühstückseiern begrüßt. Die Anlage macht einen wirklich sehr angenehmen Eindruck. Das Boot liegt nun sauber vertäut an seinem Liegeplatz.
Die Saison 2019 an der Ostsee hat nun offiziell begonnen...

Rund Rügen 2021

1. Etappe, Ueckermünde- Zinnowitz:

Endlich war es soweit, die große Urlaubsreise mit Familie beginnt! Geplant ist die große Runde durch das Achterwasser, über Hiddensee, rund Rügen und zurück. Dafür haben wir uns 10-15 Tage eingeplant, incl.
Puffer für etwaige Verzögerungen.
Am 28.06. wurden früh die Segel hochgezogen und der Bug Richtung Usedom gestellt. Mit schwachen Winden 
um die 2 Bft. aus Nordost und wärmenden Sonnenstrahlen bei 26 Grad begann die Reise entspannt. Das Boot war gut bepackt mit viel Gepäck, Proviant, Spielzeug und sogar ein Paddelboard an der Reeling. Auf 8m muß man da bei 4 Personen an Bord schon etwas einfallsreich beim Verstauen sein.
Am westlichen Ende des Haffs und nach einigen Meilen unter Motor, kamen wir pünktlich zur Öffnung der Zecheriner Brücke, um diese dann problemlos zu passieren. Anschließend blieben die Segel unten, da das Segeln in der engen Fahrrinne bei Wind von vorne, nicht möglich war.
Leider blieb es dabei, auch später im Peenestrom und bei der Zufahrt ins Achterwasser wehte uns der Wind direkt auf die Nase. Erst auf den letzten Meilen zur Anfahrt des kleinen Yachthafens in Zinnowitz kamen wir nochmal in den Genuss des Segelns. Gegen 15.00Uhr legten wir an und machten uns nach kurzer Pause bereit zum Landgang.
2,5km Fußmarsch brachten uns direkt an den Ostseestrand von Zinnowitz. Sonnenschein, warmes Wasser und leckeres Eis für Alle, die Welt war in Ordnung! 
Abends saßen wir gemütlich im Cockpit, die Kinder spielten unter Deck und wir genossen ein Glas Wein im Sonnenuntergang.. 



Hafen Zinnowtz: 10,-€/Tag, Strom 1,50€. Sanitäre Anlagen sehr gut, kleine Gaststätte vor Ort. Empfehlenswert!
Strecke, 49km, davon 24km unter Motor.

2.Etappe, Zinnowitz- Thiessow

Am nächsten Tag, den 29.05. legten wir wieder ab, um weiter Richtung Greifswalder Bodden zu reisen.
Der Wind kam mit 3-4 Bft. aus Ost und bescherte uns eine gute Reisegschwindigkeit von 6-7Knoten unter Segel!
Die Sonne hatte sich jedoch hinter dicken Wolken verabschiedet und kam an diesem Tage auch nicht mehr hervor.
Kleine Impression aus dem Achterwasser..



12,45Uhr wurde die Brücke in Wolgast passiert.

Anschließend kleiner Zwischenstopp in Peenemünde. Lecker beim Italiener essen und
das Experimente-Museum für die Kinder besucht. 


Frisch gestärkt ging es dann in den letzten Abschnitt an diesem Tage. Raus auf den Greifswalder Bodden, Richtung Thiessow auf Rügen. Kleiner netter Hafen in einer geschützten Bucht am südöstlichsten Zipfel der Insel.
Der Bodden empfing uns mit dicken Wolken und einer Gewitterfront, die sich am der Küste vom Festland entlang zog. Specktakulär anzuschauen. Da der Wind weiter aus östliche Richtung wehte, kam die Front auch erstmal nicht zu uns herüber.



Interessanterweise, zog die Wolkenwalze dann langsam gegen den Wind, Richtung offenes Wasser- also direkt zu uns herüber. Als Sie uns erreichte, drehte der Wind und es entstand eine seltsame See. Wind von Backbord, Wellen von Steuerbord. Bei der Einfahrt in die schützende Bucht bei Kleinzicker, rollten die Wellen dann schließlich auch von West unter uns durch und türmten sich über den flachen Grund der Einfahrt auf etwas mehr als 1,5m. 
Nach 8 Stunden (incl. Zwischenstopp in Peenemünde) und weiteren 55km, machten wir dann im Hafen von Thiessow fest. Klein, mit Spielplatz für die Kinder und freundlichem Hafenmeister. Wer will, kann hier auch sehr geschütz vor Anker liegen. Dienstags und Donnerstags ist hier Markttag mit vielen kleinen Buden mit frischem Fisch, Trödel, oder kleinen Souveniers von der Insel. Die Bucht ist was für Romantiker.

3.Etappe, Thiessow- Stralsund

Am 30.06. setzten wir die Segel Richtung Stralsund. Dort hatte ich vorab in der Hafenresidenz ein Hotelzimmer für uns gebucht, da wir einen Aufenthaltstag in der Stadt geplant hatten. Auch um den Urlaub mit kleinen Abwechslungen positiv zu gestalten. Mit Wind um die 2-3 Bft. aus Nordost, konnten wir gleich aus der Bucht, mit gutem Speed Richtung Strelasund segeln. Fast 50km, bis kurz vor dem Stadthafen nur unter Segel mit 6-7Knoten
war das der bisher schönste Segeltag der Reise! Gegen 16.45Uhr kamen wir in Stralsund an und suchten uns einen Platz im Stadthafen. das war nicht so einfach, da dieser extrem voll war. Nur am äußerstem Ende eines der Stege war noch ein Platz zu finden! Den großen Stellplatz teilten wir uns mit einem 11m Boot. Sehr schöner Platz in direkter Nachbarschaft der Gorch Fock I.


Die Hafengebühren waren auch sehr exquisit: 23,-€/Tag, Strom und Wasser kosteten Extra!
Da wir ins Hotel eingecheckt hatten, waren Strom und Wasser in diesem Falle nicht von Bedeutung.
Abends dann noch einen schönen Blick auf den Strelasund Richtung Hiddensee..




Am 2. Tag wollten wir noch mit den Kindern ins Oceaneum, doch die Besucherschlange war extrem lang und baute sich nur sehr langsam ab. Coronabedingte Kontrollen und eine nur kleine zugelassene Besucherkapazität
machten den Abstecher hier eher unatraktiv. Wir schwenkten kurz endschlossen zur GF und besuchten stattdessen den Traditionssegler. Das war für die Kinder auch sehr spannend und war eine lohnenswerte Alternative!

4.Etappe, Stralsund-Vitte

Am 02.07. machten wir uns auf dem Weg nach Usedom. kräftige 5 Bft. aus westlcher Richtung bescherten uns ordentlichen Segelwind. Das Groß blieb unten und die Fock wurde nur gerefft ausgerollt. Trotzdem kamen wir mit 5-6Knoten gut voran. Obwohl der Strelasund recht breit ist, sollte man sich doch in der Fahrrinne bewegen.
Zwischen Hiddensee und Rügen ist das Wasser oftmals recht flach. Somit war es in der Fahrrinne wie auf der Autobahn. Viele Schiffe fuhren in unsere Richtung und genauso viel kamen uns direkt entgegen. Wellen mit schaumkämmen und einer Höhe von 1,5m bis 2m schoben uns voran. Kein leichtes Segeln mit Heleni, da der kleine Kreuzer nicht für die große See, sondern eher für geschützte Reviere konzipiert wurde. 
Nach 3 Stunden und weiteren 30km kamen wir in Vitte an. Ein kleiner gemütlicher Hafen mit ordentlichen sanitären Anlagen und einer schönen Campingwiese zum Grillen und Spielen für die Kinder. Das Gasthaus hatte einen Extragrillstand mit Ofen aufgestellt, bei dem frische Pizza und gefülltes Räucherbrot serviert wurde.
Einfach bestellen und nach 10-15min abholen. Anschließend gabs frische Pizza an Bord- herrlich!
Hiddensee ist immer eine Reise wert, daher blieben wir auch hier einen Tag länger. Fahrrad fahren, Wandern zum Leuchtturm, Strandgang mit Muschelsuche, Kinobesuch und eine Kutschfahrt wurden unternommen. 




5. Etappe, Vitte- Glowe

Tag 7 führte uns raus aus dem vernebelten Witte auf Hiddensee, Richtung ostdeutschem "Nordcap"- Kap Arkona.
Tagesendziel war der kleine Hafen in Glowe auf Rügen.
Nachdem wir uns unter Motor durch die enge Fahrrinne zwischen Hiddensee und Rügen auf die Ostsee gebracht hatten, wurden bei entspannten 2-3 Bft. die Segel gesetzt. Der Wind kam aus westlichen Richtungen und somit für uns ideal, um entlang der Küste Rügens zu reisen.
Nachdem wir das Nordkap passiert haten, schob uns eine frische Briese in den Tromper Wiek mit Direktkurs nach
Glowe.
Kap Arkona im Rücken, ließen wir auch das trübe Wetter achteraus und segelten dem neuen Zwischenziel und der Abendsonne entgegen.
Der Tag neigte sich dem Ende mit einem schönen Badeausflug am Sandstrand mit Kinderspaß auf dem Paddelboard.


Hafen Glowe, 18,-€ incl. Strom und Wasser, sanitäre Anlagen ok, Tankstelle, kleine Gaststätte vor Ort.

6.Etappe, Glowe- Saßnitz

Am 05.07. setzten wir die Segel. Mit Kreuzkurs ging es aus dem Tromper Wiek, Richtung Kreidefelsen.
Wieder einmal verfolgte uns eine Regenfront, der wir versuchten zu entkommen. Ist nicht ganz gelungen..



..aber den Königsstuhl passierten wir anschließend im Trockenen.


Am frühen Nachmittag und 45km später, liefen wir den Hafen von Saßnitz an. Großer Stadthafen mit kleiner
Einkaufs- und Fressmeile. Sanitäre Anlagen sehr gut, Preise moderat.
Eigentlich wollten wir hier nur eine Nacht bleiben um anschließend an den Seebädern Sellin und Baabe vorbei, wieder Richtung Heimathafen zu steuern. Jedoch war ein stürmischer Wind mit 5 Bft. direkt aus Ost vorhergesagt und das hätte Kreuzen bei mind. 1,5m Welle bedeutet. Mit Rücksicht auf die Familie habe ich mich entschlossen,
eine Nacht länger zu bleiben und auf besseren Wind zu warten. Den Landtag haben wir dann genutzt und sind mit den Kindern in den Dinosaurierpark gefahren.



7. Etappe, Saßnitz- Wolgast

Das Warten hatte sich gelohnt. Einen Tag später kam der Wind aus Südwest mit 3Bft. und schob uns bei nur geringem Seegang flott voran. Da kamen schnell 40km unter Segel zusammen- bis zur Einfahrt Peenestrom.
Der Rest ging dann unter Motor zum kleinen Stadthafen in Wolgast. Hier war der letzte Halt vor dem Heimathafen
in Ueckermünde geplant. Kleiner Stadtbummel, lecker Essen im Biergarten und anschließend Baden vom Boot aus- bei sonnigen 25Grad. Ein letztes Mal konnten wir den Sonnenuntergang gemütlich im Cockpit genießen.



8. Etappe, Wolgast- Ueckermünde

08.Juli. Am 11.Tag der Reise, legten wir das letzte Mal ab, um durch den Peenestrom zurück das Stettiner Haff
anzusteuern.
Da zwischen den Öffnungszeiten der Brücke Wolgast und der Zecheriner Brücke genügend Zeit war, konnten wir 
noch einmal Peenestrom und Achterwasser bei angenehmen 3Bft. unter Segel genießen.
Der Leuchtturm von Ueckermunde empfing uns dann 55km später bei herrlichem Sonnenschein. 
Fazit: Der erste längere Urlaubstörn mit der Familie war ein schönes kleines Abenteuer für Alle! Von Gewitter mit Regenschauern, über dicken Nebelbänken bis zu wunderschönen sonnigen Tagen, war alles dabei.
370km wurden zurückgelegt, davon ca. 67% unter Segel. Insgesamt hat der Urlaub allen so sehr gefallen, daß wir diesen auch für das kommende Jahr mit dem Boot planen werden.
Seglerherz wat willste mehr..
















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